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Hamburger IT-Strategietage

Der Fragenkatalog für CIOs zum Einstieg in KI-Projekte

Trumpf-CIO Thomas Speck teilt auf den Hamburger IT-Strategietagen Tipps für KI-Projekte mit integrativem Ansatz. Das Fundament bilden RPA und Analytics.

"Wann ist KI eine KI? Wie gehen wir das Thema KI grundsätzlich an? Wie gut sind meine Kunden auf KI vorbereitet? In welcher Form will ich KI einsetzen? Wie ist der Reifegrad der IT?" TRUMPF-CIO Thomas Speck gibt den Besuchern der Hamburger IT-Strategietage Erfahrungswerte in Sachen KI weiter.

“Wann ist KI eine KI? Wie gehen wir das Thema KI grundsätzlich an? Wie gut sind meine Kunden auf KI vorbereitet? In welcher Form will ich KI einsetzen? Wie ist der Reifegrad der IT?” TRUMPF-CIO Thomas Speck gibt den Besuchern der Hamburger IT-Strategietage Erfahrungswerte in Sachen KI weiter.
Foto: Jan Waßmuth

“Unsere Produkte benötigen KI und wir sind da schon länger unterwegs”, sagt Thomas Speck. Speck ist CIO beim Maschinenbauer Trumpf, einem familiengeführten Anbieter von Lasertechnik und Werkzeugmaschinen. In den vergangenen 12 Monaten wurde das Thema noch einmal ordentlich befeuert, berichtet er auf den Hamburger IT-Strategietagen. Speck empfiehlt CIO-Kollegen, sich grundlegende Gedanken zu machen, bevor sie “in den AI-Sumpf reinspringen”. Er teilt in seiner Keynote einen Fragenkatalog für den Einstieg in KI-Projekte:

  • In welchem Geschäftsfeld bin ich aktiv? B2B oder B2C?

  • Wie gut sind meine Kunden auf KI vorbereitet?

  • Wie ist die Erwartungshaltung im Markt?

  • Wie unterscheiden sich Unternehmensprozesse?

  • In welcher Form möchte das Unternehmen KI einsetzen? Möchte es auf Grundlagenmodelle setzen oder eigene KI-Systeme entwickeln?

  • Wie ist der Reifegraf der IT im Unternehmen?

  • Wie sieht die IT-Architektur aus?

  • Sind die entsprechenden Kapazitäten vorhanden?

KI-Projekte mit integrativem Ansatz

Speck möchte in seiner Keynote ungern ein großes schönes Leuchtturmprojekt vorstellen. Leuchtturmprojekte seien schön, aber er rät unbedingt zu einem integrativen Ansatz, um Business-Mehrwerte zu maximieren. Das trägt aus seiner Sicht viel mehr dazu bei, dem Business zu zeigen, welches Potenzial in der Nutzung von Künstlicher Intelligenz steckt.

Auch bei Trumpf gibt es viele Ideen für neue Ansätze im KI-Bereich – in der IT und in den Fachbereichen. Speck teilt mit den Besuchern der Hamburger IT-Strategietage eine Karte, die dem Maschinenbauer dabei hilft, neue Ideen zu verorten. Die Karte erinnert an eine Zielscheibe. An den Rändern oben, rechts, unten und links stehen vier Dimensionen: Kundenorientierung, Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, Orientierung nach innen ins Unternehmen und Optimierung von Prozessen.

Speck macht zudem deutlich, dass er genervt ist vom “KI Washing”. Also von der Behauptung, dass ein Produkt KI-Technologie einsetzt, obwohl dies überhaupt nicht der Fall ist. Er möchte seine Keynote nutzen, um eine Lanze zu brechen für Robotergesteuerte Prozessautomatisierung (RPA) und Analytics. Beide Themen sind ihm im Unternehmenseinsatz sehr wichtig und bilden für ihn das Fundament, KI in einem integrativen Ansatz im Unternehmen zu etablieren.

Um die Möglichkeiten von KI erfolgreich im Unternehmen zu nutzen, müssen aus seiner Sicht Grundlagen in den folgenden drei Bereichen geschaffen sein: Mensch & Organisation, Prozesse & Methoden sowie Design-Prinzipien. Zum Bereich Prozesse & Methoden zählen für Speck Aspekte wie Governance, Datenethik und der Aufbau eines Datenökosystems. Bei Design-Prinzipien setzt der Maschinenbauer Trumpf auf einen modularen Aufbau zur Wiederverwendung und mit Self Service.

Co-Creation IT und Business

“IT allein wird es nicht richten”, sagt Speck. Es gehe nur zusammen mit dem Business. Für ihn ist es eine Co-Creation, bei der die IT die Daten sowie die notwendige Plattform bereitstellt. Noch offen ist, wie KI am Ende organisatorisch aufgestellt sein wird. Etwa mit einem Chief AI Officer oder auf andere Art.

Fest steht für Speck: “Wir kommen um das Thema nicht herum und müssen einen guten Weg finden, KI in die Anwendung zu bringen.” Er sieht erhebliches Potenzial in Europa und am Standort Deutschland, etwa durch die hohe Forschungsdichte.

KI-Anwendungsbeispiele bei Trumpf

Als ein konkretes Anwendungsbeispiel für KI im Maschinenbereich nennt er folgendes: Schon vor Jahren wurde bei Trumpf mit Machine Learning eine KI gebaut, die die Effizienz der Maschinen stark verbessert. Durch hunderte Pins unter den Maschinen wird in Echtzeit durch Signalinformationen und Bilderkennung dafür gesorgt, dass große Bleche in den Maschinen sich nicht verkanten und nicht permanent eine Person genau darauf achten muss. Im Engineering gibt es beispielsweise ein Einsatzbeispiel von KI im Bereich der Simulation in der Entwicklung von Lasern und neuer Maschinen.

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